Licht beeinflusst das Wohlbefinden. Die Evolution hat uns an helles weißes Licht am Tag und an weniger und wärmer getöntes Licht am Abend gewöhnt. Vom richtigen Licht profitieren Stoffwechsel und Schlafqualität. Die Erwin Hymer Group schenkt deshalb dem Licht im Wohnmobil besondere Aufmerksamkeit.
Die Situation kennt man: Der eine will noch lesen, der andere schon schlafen. Und das auf wenigen Quadratmetern. Lichtquellen im Wohnmobil sollten so beschaffen sein, dass sie den unterschiedlichen Bedürfnissen der Besatzung gerecht werden können. Die Herausforderung: Im Wohnmobil geht es um einen Lebensraum, dessen Raumelemente unterschiedlich genutzt werden und die sich kaum voneinander trennen lassen. So dient die Sitzgruppe sowohl zum Essen, als auch zum gemütlichen Lesen oder Fernsehen. Licht bestimmt aber auch maßgeblich über unser Wohlbefinden. Grund genug, sich mit dem Licht im Wohnmobil intensiver zu beschäftigen.
Tageslicht verändert sich ständig und unser Biorhythmus ist perfekt darauf abgestimmt. So variieren die Lichtfarben während des Tages vom kalten bis hin zu warmem Licht, von hohen zu geringeren Lichtintensitäten und vom flachen zum steilen Strahlungswinkel. Der Himmelszustand ist mal klar (Sonne), mal bedeckt (diffus) und erzeugt zwei Lichtarten: das direkte Sonnenlicht sowie das diffuse, weiche Himmelslicht. Das Tageslicht enthält das gesamte Spektrum der Wellenlängen, die wir wahrnehmen können. Deshalb ist auch die Farbwiedergabe nirgendwo so perfekt wie im Tageslicht.
Der abendliche Blick aufs Handy oder Tablet war in der Evolution nicht vorgesehen. Kurzwelliges Licht mit hohem Blauanteil – wie bei Displays üblich – stört den Schlaf-Wach-Rhythmus und wirkt sich negativ auf Stoffwechsel, Stimmung und Immunsystem aus. Für eine tiefe Regeneration im Urlaub sind daher auch die Lichtquellen in Wohnwagen und Wohnmobil von Bedeutung. Die Erwin Hymer Group forscht intensiv daran, die Lichtverhältnisse beim mobilen Reisen zu optimieren.
Um das beste Lichterlebnis zu garantieren, haben die Experten der Erwin Hymer Group vier Beleuchtungsebenen (Decke, Wand, Ebene, Funktionslicht) definiert. Sie erfüllen jeweils unterschiedliche Aufgaben und erzeugen in ihrem Zusammenspiel die gewünschten Lichtverhältnisse. Die Kombination aus moderner LED-Technik und Vernetzung ermöglicht, alle Beleuchtungsquellen und Ebenen einzubeziehen. Eine zentrale Steuerung arrangiert die verschiedenen Licht-Ebenen und inszeniert für jedes Szenario die maßgeschneiderte Lichtstimmung. Bedient wird sie über ein fest eingebautes Paneel, eine Fernbedienung oder eine App auf dem Smartphone beziehungsweise der Smartwatch.
Die Bodenbeleuchtung dient zur besseren Orientierung und eignet sich als Stimmungslicht für Gelegenheiten wie Apéro oder Candle-Light-Dinner. Sinnvoll ist sie auch als Nachtlicht für minimale Rauminformationen – um die Mitbewohner beim nächtlichen Aufstehen nicht zu stören oder zur Beruhigung für Kinder.
Eine der Möglichkeiten, die sich aus der zentralen Steuerung ergeben, ist das dynamische Ambient-Light. Dessen Philosophie verfolgt die Idee, dem Vorbild des Tageslichts nahe zu kommen. Dabei geht es darum, die Lichtintensität automatisch an die jeweilige Tageszeit oder Tätigkeit anzupassen. So kann die Aktivierungsphase nach dem Aufstehen mit höherer Lichtintensität und einer Farbtemperatur von 4.000-6.500 Kelvin beginnen, um im Laufe des Tages langsam auf bis zu 3.000-1.600 Kelvin abzusinken und dem Körper den Beginn der Nachtruhe zu signalisieren.
Neben der Orchestrierung der Stimmungen stehen aber auch Spezialaufgaben im Fokus: Weil viele Urlauber nicht gern früh zu Bett gehen, wollten die Techniker der Erwin Hymer Group eine Lichtquelle entwickeln, die zwar warmweißes Licht produziert, aber nicht die abends einsetzende Melatonin-Produktion des Körpers beeinflusst – jenes Hormon, das uns beim Einschlafen hilft. Das Ergebnis: Dielektrisch beschichtete Linsen aus Spezialglas sind in der Lage, die Wellenlängen des primären Lichts herauszufiltern, mit denen die Melatonin-Ausschüttung verhindert wird. So ermöglicht die 2.100K Lichtquelle lange Abende – ohne sich nach dem Löschen des Lichts wie aufgedreht zu fühlen.
Um anspruchsvolle Sehaufgaben erledigen zu können – wie zum Beispiel das Lesen eines Buches – ist eine hohe Lichtintensität nötig. Blendungen rufen jedoch Adaptationsstörungen im Auge hervor, die als unangenehm empfunden werden. Die gute Entblendung von Leseleuchten ist besonders wichtig. Besonderes Augenmerk richten die Techniker auf die Qualität der Lichtquelle und der Oberflächen. LED-Linien etwa bestehen aus einer Aneinanderreihung von Lichtpunkten. Auch wenn diese versteckt angebracht werden, können sich einzelne Lichtpunkte spiegeln – verstärkt noch durch reflektierende und glänzende Oberflächen. Durch Reflexbildungen entsteht jedoch Unruhe im Raum – Fachleute sprechen von „visuellem Lärm“ –, der die Aufenthaltsqualität negativ beeinflusst und das Wohlbefinden stört. Um dies zu vermeiden, sind die Wahl des Materials und der Oberflächen im Wohnbereich besonders wichtig.
Das Zusammenspiel der Lichtebenen kommt individuellen Bedürfnissen entgegen. So benötigen ältere Menschen mehr Licht, weil sich mit zunehmendem Alter der Glaskörper des Auges eintrübt und der Sehmuskel an Elastizität verliert – eine Anforderung, die sich dank der Vernetzung zahlreicher LEDs problemlos realisieren lässt.
Wie sich Licht auf unsere Erholung und Wohlbefinden auswirkt wurde lange unterschätzt. Schließlich war auch die Innenbeleuchtung von Freizeitfahrzeugen technisch limitiert: Das 12-Volt-Bordnetz und entsprechende Glühbirnen boten nur bescheidene Möglichkeiten. Vernetzungstechnologien und LED-Technik eröffnen nun aber neue Möglichkeiten und leisten ihren Beitrag zum perfekten Urlaubserlebnis. Und dank ihres deutlich geringeren Energiebedarfs bei höherer Lichtausbeute eröffnen sie vor allem für Camper, die gerne autark stehen, ganz neue Dimensionen.
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