Erwin Hymer Group erzielt Rekordergebnis und präsentiert Nachhaltigkeitsstrategie für langfristigen Unternehmenserfolg
„Unser Erfolg ist darauf begründet, dass wir Menschen weltweit einzigartige Freizeit- und Mobilitätserlebnisse ermöglichen“, erläuterte Martin Brandt, CEO der Erwin Hymer Group (EHG) anlässlich der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. „Wie unsere Zahlen zeigen, ist uns das während der Pandemie besonders gut gelungen. Caravaning ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Jetzt geht es darum, den Trend zu entschleunigtem und schonendem Tourismus langfristig abzusichern. Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie beschreiten wir den Weg in eine erfolgreiche Zukunft, deren Voraussetzung eine intakte und gesunde Umwelt ist.“
Rekorde bei Umsatz, Absatz und Personal – anhaltende Engpässe bei Chassis-Lieferungen
In Europa verzeichnete der Gesamtmarkt für Reisemobile und Camper Vans von 2019 auf 2020 ein deutliches Plus von 20,8 Prozent. Die Erwin Hymer Group konnte diesen positiven Trend in einzelnen Segmenten nochmals deutlich übertreffen: So gelang vor allem bei den Camper Vans im Finanzjahr 2020/211 ein beeindruckendes Wachstum um 60 Prozent auf rund 21.000 Einheiten. Der Absatz der klassischen Reisemobile wuchs um 10 Prozent auf 30.000 Fahrzeuge.
Die gesteigerten Absatzzahlen wirken sich sowohl auf Umsatz- als auch Mitarbeiterzahlen aus: So lag der Umsatz im Finanzjahr 2020/21 bei 2,7 Milliarden Euro und damit um 500 Millionen Euro über dem des Vorjahres – ein Wachstum von 23 Prozent. Mit 8.883 Mitarbeitern waren Ende Juli 2021 so viele Menschen bei der Erwin Hymer Group beschäftigt wie nie zuvor – 1.534 mehr als im Vorjahr.
Ein noch besseres Ergebnis verhinderten die anhaltenden Engpässe bei der Rohstoff- und Materialversorgung sowie Probleme im Transport- und Logistiksektor, die auch die Caravan-Branche betreffen. So werden die Verzögerungen bei der Lieferung von Fahrgestellen noch weit in das Jahr 2022 reichen. Dies wirkt sich kurz- und mittelfristig auf die Fertigung an den EHG-Standorten aus, so dass es in den kommenden Monaten immer wieder zu Kurzarbeit und Produktionsstopps kommen kann. Damit steht das Unternehmen vor der paradoxen Situation, volle Auftragsbücher zu haben, gleichzeitig aber aufgrund mangelnder Fahrgestellverfügbarkeit nicht produzieren und liefern zu können. Um diese Auswirkungen mittelfristig abzufedern, laufen Gespräche mit möglichen zusätzlichen Lieferanten.
Pandemie als Katalysator des Caravaning-Trends
Caravaning ist seit Jahren im Trend – und die Pandemie hat die Entwicklung noch beschleunigt. Gerade das Bedürfnis nach Freiheit, Flexibilität und Selbstbestimmung hat in Zeiten von Corona zu einer veränderten Einstellung gegenüber der mobilen Urlaubsform geführt: Laut der Masterstudie „Caravans und Reisemobile“ befassen sich allein in Deutschland mittlerweile fast 20 Millionen Menschen mit dem Thema Caravaning. Die Zahl der Menschen, die in diesem Jahr einen Urlaub oder einen Kurzausflug mit dem Reisemobil oder Wohnwagen geplant haben, ist um 44 Prozent auf fast fünf Millionen gestiegen. Bezogen auf einen Horizont von zwei, drei Jahren denken sogar über 13 Millionen Deutsche darüber nach, Caravaning auszuprobieren. Kein Wunder, dass der Bestand an Freizeitfahrzeugen nach immer neuen Zulassungsrekorden noch in diesem Jahr erstmals die 1,5-Millionen-Marke übersteigen wird.
Deutschland als Urlaubsziel liegt dabei immer mehr im Trend: Aus der kürzlich veröffentlichten ADAC-Tourismusstudie geht hervor, dass im Jahr 2019 nur 35 Prozent der Deutschen über 18 Jahren ihren Urlaub im eigenen Land verbracht haben. Für die nächsten drei bis fünf Jahre planen aber 80 Prozent dieser Gruppe einen Urlaub innerhalb der Bundesgrenzen.
Nachhaltigkeit und konkrete Klimaziele
Um diese Entwicklung langfristig zu unterstützen, verstärkt die Erwin Hymer Group ihre Anstrengungen für nachhaltiges Wirtschaften. Jan Francke, Chief Operations Officer (COO) der Erwin Hymer Group: „Wir nehmen unsere Selbstverpflichtung zu mehr Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung sehr ernst, denn wir sind fest davon überzeugt, dass diese Faktoren letztlich zu unserem langfristigen Erfolg beitragen. Das 1,5-Grad-Ziel können wir nur im Einklang von Politik, Gesellschaft und Industrie erreichen – deshalb werden wir diesem Aspekt in unserer Unternehmensgruppe noch mehr Gewicht geben und zu einem unserer strategischen Schwerpunkte machen. Unser Ziel ist es, als Marktführer in unserer Branche auch bei der Emissionsreduzierung von CO2 und der Ressourcenschonung voranzugehen.“
Die Strategie der CO2-Reduzierung folgt dem Prinzip von Vermeidung, Reduktion und Kompensation. Mit verschiedenen Maßnahmen konnte die Erwin Hymer Group ihren CO2-Ausstoß in den letzten beiden Jahren bereits mehr als halbieren. Jan Francke: „Wir haben einen klaren Plan, um bis zum Jahr 2030 auf 20 Prozent des Niveaus von 2019 zu kommen.“ Auf dem Weg dahin unterstützt das Unternehmen Kompensationsprojekte mit hohem Qualitätsstandard. Bei der Auswahl spielen neben ökologischen stets auch soziale und ökonomische Aspekte eine Rolle. So sorgt ein Projekt in Ruanda nicht nur für weniger Treibhausgase, einen geringeren Brennholzverbrauch und mehr Lebensraum für bedrohte Tierarten, sondern verbessert auch den Gesundheitsschutz der Bevölkerung vor Ort.
CEO Martin Brandt betont das umfassende Verständnis von Nachhaltigkeit: „Zu unserer Corporate Social Responsibility Strategie gehören neben dem Klimaschutz immer auch die Bereiche Soziales und Ökonomie. In allen drei Themenfeldern haben wir auch im eigenen Unternehmen Initiativen gestartet.“ Nachhaltigkeit steht für das Unternehmen nicht im Widerspruch zu ökonomischem Erfolg, vielmehr bedingt sich beides gegenseitig: „Caravaning im Sinne von ‚Slow Travel‘ ist für uns ein Gegenentwurf zum hektischen Massentourismus. Es ist unsere Verbindung zur Natur, zur Region und zu ihren Menschen.“
Wunsch nach mehr Innovationsförderung an die neue Bundesregierung
In engem Zusammenhang zur Nachhaltigkeitsstrategie stehen auch zwei Wünsche, die CEO Martin Brandt an die neue Bundesregierung formuliert. Darin geht es zum einen um Führerschein-Sonderregelungen für die Fahrer von Wohnmobilen mit alternativen Antrieben: „Eine Anhebung der Gewichtsgrenze von 3,5 auf 4,25 Tonnen würde der Elektrifizierung von Reisemobilen einen enormen Schwung verleihen. Emissionsfreie Fahrzeuge sind innerhalb der geltenden Grenzen aufgrund des Mehrgewichts von Batterien kaum zu realisieren.“
Der zweite Wunsch bezieht sich auf eine stärkere Förderung des regionalen Tourismus. Der stetig ansteigende Fahrzeugbestand und der verstärkte Wunsch, Ziele in Deutschland anzusteuern, erfordert dringend mehr Stellplatzkapazitäten. Martin Brandt: „Im vergangenen Jahr sind in Deutschland zu den gut 3.000 Campingplätzen nur sechs neue Stellplätze hinzugekommen. Die gesamte Stellplatzfläche ist derzeit sogar leicht rückläufig. Hier brauchen wir unbürokratische und schnelle Genehmigungsverfahren. Mehr Stellplätze sind ein aktives Instrument zur regionalen Wirtschaftsförderung und zur Ankurbelung des Tourismus in Deutschland.“
1. August 2020 bis 31. Juli 2021
Über die Erwin Hymer Group
Die Erwin Hymer Group ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von THOR Industries, einem der weltweit führenden Hersteller von Freizeitfahrzeugen mit knapp über 22.000 Mitarbeitern. Die Erwin Hymer Group vereint Hersteller von Reisemobilen und Caravans, Zubehörspezialisten sowie Miet- und Finanzierungsservices unter einem Dach. Zur Erwin Hymer Group gehören die Reisemobil- und Caravanmarken Buccaneer, Bürstner, Carado, Crosscamp, Dethleffs, Elddis, Eriba, Etrusco, Hymer, Laika, LMC, Niesmann+Bischoff, Sunlight und Xplore, die Vermietgesellschaften Crossrent, McRent und rent easy, der Fahrwerkspezialist Goldschmitt, der Zubehörspezialist Movera sowie das Reiseportal freeontour.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.erwinhymergroup.com.
Pressekontakt
Stefan von Terzi
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